Die Möglichkeit, Risiken aus dem Warranty- & Indemnity-Statement oder den sonst wie abgegebenen Garantien auf Versicherer abzuwälzen, statt kostspielige Treuhandkonten mit langer Laufzeit vorhalten zu müssen, verhalf der M&A-Versicherung in Deutschland zum Durchbruch. Als Folge hat sich die Platzierung von M&A-Deckungen in den letzten Jahren vervierfacht, wie Zahlen der Rückversicherer belegen.
Mit Entwicklung des Marktes wurden immer neue Probleme einer Transaktion mittels M&A-Versicherungslösungen bewältigt.
Innerhalb von W&I nimmt die Versicherung von M&A-Risiken die bedeutsamste Stellung ein. In Branchenkreisen – es gibt leider keine offiziellen Zahlen des Branchenverbandes GDV hierzu – fand in den letzten Jahren ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 68% z.B. in Private Equity-Kreisen statt.
Mit Ausbreitung der W&I-Versicherung konnte die Branche sich auch in Schadensfällen bewähren. Während die meisten Schäden – ohne Notiz der Öffentlichkeit – reguliert werden, sorgte der 50 Mio. Euro-Schadenfall von FSN Capital für Aufsehen und soll hier als Beispiel für die Leistungsfähigkeit des Marktes aufgeführt werden. Auch sei in diesem Zusammenhang darauf verwiesen, dass der Markt seine Performance hinsichtlich der Schadensregulierung deutlich optimiert hat. Dauerte die Schadensregulierung vor 5 Jahren noch mehr als 12 Monate, so liegt die durchschnittliche Regulierungszeit mittlerweile bei etwa 6 Monaten.
Bedeutendster Beweggrund für den Abschluss einer W&I-Versicherung ist die Möglichkeit mittels Risikotransfer den ‚Gordischen Knoten‘ einer Transaktion aufzulösen. Während der Verkäufer ein geringes Interesse daran hat, Garantien im Vertrag zu verankern oder für Haftungsfälle in Anspruch genommen zu werden, so wird der Käufer versuchen, möglichst viele verbindliche Zugeständnisse vom Verkäufer einzufordern.
So gesehen dient die W&I Insurance als Brücke der Vertragsparteien und überträgt die Garantien auf die Versicherungswirtschaft. Dabei werden sowohl von Käufern als auch von Verkäufern M&A-Versicherungen platziert – jeweils abhängig von der zu schützenden Bilanz.